Die Ausstellung „Des Raben Wunderhorn“ in der Fabrik der Künste zeigt die Vielfalt seines umfang- und variantenreichen zeichnerischen Werkes, Originalradierungen und Lithographien sowie großformatige Holzschnitte aus allen Schaffensphasen.
Albert Schindehütte wird 1939 in Breitenbach bei Kassel geboren. Schon als Kind gilt seine große Leidenschaft dem Zeichnen. Von 1957 bis 1961 studiert er an der Werkkunstschule Kassel bei Karl Oskar Blase, der 1959 die erste Ausstellung mit Zeichnungen von Schindehütte veranstaltet.
Anfang der 60er Jahre geht Schindehütte nach Berlin und gründet gemeinsam mit Günter Bruno Fuchs, Uwe Bremer, Johannes Vennekamp und Arno Waldschmidt die „Werkstatt Rixdorfer Drucke“, die durch ihre einzigartige Verbindung von Holzschnitt und literarischem Werk bekannt wird und bis heute besteht. Neben dem Holzschnitt werden in dieser Zeit auch Radierungen und Lithographien zu weiteren Schwerpunkten in Schindehüttes künstlerischem Schaffen.
Der Künstler fühlt sich zeitlebens mit der Epoche der Romantik, insbesondere mit den großen Literaten des 19.Jahrhunderts wie Lewis Caroll, Edgar Allan Poe, Heinrich Hoffmann, Hans Christian Andersen sowie den Brüdern Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm stark verbunden. Auch zeitgenössische Dichter und Schriftsteller stehen ihm nah. Ihre Märchen, Sprüche und Gedichte werden zu zentralen Motiven in Schindehüttes Werk und inspirieren ihn seit den 80er Jahren zu Zeichnungen und Kalligraphien, die er mit Feder und farbiger Tusche fertigt. Auch seine Holzschnitte sind geprägt durch romantische Motive, die Schindehütte mit einer weit entwickelten graphischen Technik darstellt.
1997 wird in seinem Heimatort Schauenburg-Breitenbach die Schauenburger Märchenwache mit Arbeiten von Schindehütte eingerichtet. 2011 bringt er gemeinsam mit Heinz Rölleke den Märchenband „Es war einmal… die wahren Märchen der Brüder Grimm und wer sie ihnen erzählte“ heraus, der mit Tuschzeichnungen aus Schindehüttes Feder illustriert ist.
Albert Schindehütte lebt und arbeitet seit 1967 in Hamburg.