Ausstellung

„DIE PHANTASTISCHE SAMMLUNG“ von Ernst Fuchs

3. Februar6. März, 2011

Die Fabrik der Künste präsentiert eine für Norddeutschland außergewöhnliche und einmalige Ausstellung – ERNST FUCHS „DIE PHANTASTISCHE SAMMLUNG“ von Dr. Cornelia Mensdorff-Pouilly mit einhundert Meisterwerken, Gemälden, Skulpturen und Grafiken von Ernst Fuchs. 

Die Ausstellung hat einen retrospektiven Charakter und gibt einen Überblick über 65 Schaffensjahre des großen Meisters der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Die Auseinandersetzung mit weltberühmten Werken, wie der Miniatur „tabula smaragdina“ 1952, der Bronze „Golem“ 1969 und die neue "Kleine schwebende Venus" entführen den Besucher in eine Welt voller Visionen, Mythen und des kosmischen Denkens.

Ernst Fuchs, 1930 in Wien geboren, schuf schon ab 1945 ein Oeuvre phantastischer Kunst, das sich um Abstraktion und Moderne unbekümmert, aus alten Mythologien speist und nahtlos an Surrealismus und Symbolismus anknüpft. Frühe Fuchs-Werke erinnern an Max Ernst, anderes ist deutlich durch Gustave Moreau inspiriert. An den Jugendstil erinnern vor allem die Skulpturen des Malers, der sich auch der Architektur , Literatur und Musik widmet. Zwölf Jahre lebte Ernst Fuchs in Paris, lernte dort Picasso, Max Ernst, Jean Paul Sartre und seinen Freund und Mentor Salvador Dali kennen. Ernst Fuchs – in Fachkreisen als „Malerfürst“ bezeichnet – hat 16 Kinder mit 7 Frauen und lebt in Wien und Monaco.

Phantastische und visionäre Kunst

Ernst Fuchs gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Jetztzeit. Die anfänglich surrealistischen, später manieristischen Werke weisen häufig eine religiöse oder mythologische Symbolik auf. Nach eigenen Aussagen in seinem Buch „Architectura Caelestis“ basieren viele seiner Motive auf visionären Erlebnissen. Beeinflusst durch die flämische Malerei, entstanden in Paris zahlreiche ikonographische Arbeiten. Drei dieser Werke bildeten später das Altarbild der Rosenkranzkirche in Wien-Hetzendorf.

Aus den 1970er-Jahren stammen Skulpturen und einige Opernausstattungen („Parsifal“ und „Die Zauberflöte“ in Hamburg, „Lohengrin“ in München), sowie lyrische Werke und philosophische Essays.

1974 überließ Ernst Fuchs seinem Künstlerfreund Salvador Dali zur Eröffnung dessen Teatre Museu Dali in Figueras ein Exemplar seiner Monumental-Skulptur „Esther“. Dali ließ diese füllige Busenschönheit aus biblischer Zeit als Kühlerfigur auf dem schwarzen Cadillac seiner Frau Gala im Innenhof des Museums aufstellen.

1975 war Fuchs der Jüngste der Künstlerfreundschaft, die Salvador Dali proklamierte: „Wir sind das Goldene Dreieck der Kunst: Breker-Dali-Fuchs. Man kann uns wenden wie man will, wir sind immer oben.“

Des Weiteren pflegte Fuchs Freundschaften mit Arno Breker, Mati Klarwein, Leonor Fini, Friedensreich Hundertwasser und vielen anderen Künstlern.

Fuchs sang und spielte mystisch inspirierte Schallplatten ein, u.a. die Alben „Von Jahwe“ und „Via Dolorosa“, und arbeitete immer wieder auch mit Musikern zusammen, wobei er als Sänger seine spirituellen Motive umsetzte. Im Jahr 1994 folgte weitere Zusammenarbeit, u.a. mit Chris Karrer von Amon Düül II, sowie die Veröffentlichung der DoCD „Mystische Gesänge“.

In den 1990er-Jahren war Fuchs verstärkt als Architekt tätig (St.-Jakob-Kirche in Thal bei Graz, Hotelanlage in St. Veit an der Glan). Auffällig an diesen Werken ist in besonderer Weise die Verwendung intensiver Farben.

Moderne Werke von Fuchs, die bis in die Gegenwart auf biblischen, mystischen oder astrologischen Motiven gründen, sind seit den 1980er Jahren auf Ausstellungen in Österreich, Deutschland, Italien, Japan, Russland und weiteren Ländern zu sehen.

2005 porträtierte der Regisseur und Produzent Jürgen Haase Ernst Fuchs in dem Dokumentarfilm „Mit den Augen der Seele. Straßensänger und Kaiser wollt’ ich werden“.

Im Jahr 2010 fand die Einweihung der Apokalypsen-Kapelle in Klagenfurt statt, an deren Gestaltung Ernst Fuchs 20 Jahre gearbeitet hat und die als sein Lebenswerk gilt.