Ausstellung

"Einsame Bilder des Welttheaters" - Gerhard Moll

9. Mai18. Mai, 2014

Gerhard Moll wurde 1920 in Berlin, Prenzlauer Berg geboren. Von 1939 bis 1945 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Prof. Böhm.

Sein Freund Eugen Neufert, in dessen Kreisen er verkehrte, wurde 1943 als politischer Gegner Hitlers hingerichtet. Gerhard Moll war Pazifist und simulierte, als er 1953 zur Marine eingezogen wurde, Schizophrenie und kam in die Heilanstalt Stralsund. Wie durch ein Wunder überlebte er den Krieg. Nach dem Krieg stellte er in der Berliner Galerie Gerd Rosen aus.

Von 1952 bis 1955 war er Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen an der HfBK. Er gehörte zum Künstlerkreis der Galerie Rosen und dem Künstlerkabarett „Die Badewanne“. Zu seinen treuen Freunden zählten der Maler Wolfgang Frankenstein, die Bildhauer Waldemar Grzimek, Gustav Seitz, Fritz Cremer und Gerhard Marcks.

Seine Bilder sind vorwiegend traumhaft gedeutete Figuren und Landschaften. Später entstanden im Osten Wandmalereien im Öffentlichen Raum, die in der Zeit des kalten Krieges zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Ost und West führten.

Seit 1961 arbeitete Gerhard Moll ohne Kontakte zu Galerien. Es entstanden Aquarelle mit periodischen Themenwechsel; ab 1975 entstanden Hexenbilder, ab 1980 Kompositionen mit figurativ-stilllebenhaftem und kontrastreichem Nebeneinander von menschlich-psychologischen und technischen Formen. Seine Ölbilder sind stark farbig, eine Nachwirkung von Kubismus und Expressionismus. Die Aquarelle wechseln spontan zwischen geometrisch-kubistischen und organisch-amorphen Formenelementen. Gerhard Moll starb 1986. Heute zeigte seine ehemalige Lebensgefährtin Jutta Zimmer die Arbeiten auf Ausstellungen im In- und Ausland.