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Die Fabrik der Künste zeigt gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk terre des hommes ein umfangreiches Ausstellungsprojekt zum Thema „Kinderarbeit heute“. Anhand zahlreicher aktueller Beispiele aus Ländern weltweit, wird deutlich, in welchen Bereichen auch heute noch ausbeuterische Kinderarbeit stattfindet. Dabei ist der Fokus auf Beispiele gerichtet, die einen direkten Bezug zu unserer Lebenswirklichkeit in Deutschland haben.
Kosmetik, Elektrogeräte, Lebensmittel, Kleidung…. In unzähligen Produkten und Gegenständen, die wir tagtäglich ganz selbstverständlich verwenden, kommen im Laufe der unterschiedlichen Lieferketten Kinderarbeiter vor, die an der Herstellung der Rohstoffe oder Endprodukte maßgeblich beteiligt sind. Der Reichtum der sogenannten 1. Welt basiert grundlegend auf der systematischen Ausbeutung von Erwachsenen wie Kindern aus ärmeren Ländern.
Innerhalb des Ausstellungsprojektes kommen auch die Projektpartner von terre des hommes zu Wort und geben Einblicke in die Arbeit vor Ort in den betroffenen Ländern und vom gemeinsamem Aufbruch und Engagement für bessere Arbeits- und Lebensverhältnisse. Aber auch arbeitende Kinder selbst erläutern in Testimonials ihren Alltag, der geprägt ist von harter Arbeit, Zwang, Erschöpfung, Rechtlosigkeit und Diskriminierung. Damit bekommt der Skandal der Kinderarbeit für Besucherinnen und Besucher ein Gesicht und eine Stimme und deckt die teils korrupten Machenschaften einer globalisierten Industrie auf, zu der auch die Ausbeutung von 160 Millionen Mädchen und Jungen gehört, unter ihnen 79 Millionen, die unter gefährlichen und menschenunwürdigen Bedingungen schuften müssen. Exemplarisch werden Lieferketten aus drei Sektoren dargestellt, in denen besonders viele Kinder ausgebeutet werden: Bergbau, Textilien/Mode und Landwirtschaft.
Auch wird der Teufelskreis aus Armut und Kinderarbeit beleuchtet, der sich zumeist über viele Generationen hin fortsetzt und kaum zu durchbrechen ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass ein bloßes „Abschalten“ von Kinderarbeit nicht die Lösung ist. Durch ihren geringen Verdienst durch zum Teil schwere körperliche Arbeit, sichern Kinderarbeiter oftmals ihr Überleben oder sogar das ihrer Familien. Erst wenn die Grundversorgung der ganzen Familie sichergestellt ist, gibt es für die Kinder die Option eine Schulausbildung zu erhalten und durch Bildung einen Weg aus der Armut zu gehen.
Ziel der Ausstellung ist es keineswegs nur anzuprangern oder Schuld zuzuweisen, sondern den Besucher zu sensibilisieren, an welchen Produkten womöglich Kinderarbeiter beteiligt sind, und wie jeder Einzelne durch sein Kosum- und Kaufverhalten zu einer Besserung der Situation beitragen kann.
Donnerstag, 05.05.2022, 19-20 Uhr
Sklaverei in Mode – Ausbeutung in der Textilindustrie.
Diskussion mit Margot Käßmann, terre des hommes-Botschafterin.
Donnerstag, 19.05.2022, 19-20 Uhr
Glimmerland – Kinder schuften für Kosmetik, Elektronik und Autos.
Diskussion mit Marcus Pfeil - unternehmerischer Journalist und Founder von Vertical52.
Moderation: Barbara Küppers, terre des hommes
Donnerstag, 02.06.2022, 19-20 Uhr
Bittere Schokolade – Kinderarbeit auf Kakaoplantagen
Etwa 2 Millionen Kinder schuften nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation auf Kakaoplantagen in Ghana und der Elfenbeinküste in Westafrika: Sie sind Chemikalien ausgesetzt, arbeiten mit scharfen Macheten, schleppen schwere Lasten und können nicht zur Schule gehen. Seit Jahrzehnten gibt es unzählige internationale Initiativen und Vereinbarungen, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kakaofarmer verbessern wollen. Aktuell aber steigt die Zahl der Kinderarbeiter auf Kakaoplantagen wieder an.
Wir diskutieren über Handlungsmöglichkeiten mit:
© Matthias Will
Angestiftet durch die Hamburger Malerin Katrin Stender haben sich Ende 2023 acht Künstler zusammen gefunden.
© Monteiro Hasse, CHERRYSMOKE, Pastellstift, Acryl und Ölfarbe auf Leinwand, 80 x 100 cm, 2024
Monteiro Hasse, in Südafrika aufgewachsen und in Hamburg zuhause, begann 2015 mit abstrakten Porträts, die vielschichtigen Facetten unserer emotionalen Reisen einfangen. Seine Kunst spiegelt das Imperfekte und die fließenden Übergänge im Leben wider, erzählt von Momenten der Veränderung, des Wachstums und der Introspektion. Im Juni wird er eine neue Ausstellung präsentieren, in der abstrakte Porträts und Szenerie in lebendigen Farben die Essenz menschlicher Erfahrungen und die Tiefe innerer Welten darstellen.
© Christian Ansen
PortArt wird 15 - mit Arbeiten von Christian Ansen, Tom Dieck, Ulla Kern, Katja Schröder und Udo Steinigeweg.
Die Lebendigkeit alles Prozesshaften, im Werden Begriffenen und nur vorläufig und vermeintlich Angekommenen, verbindet die Hamburger Künstler:innen Gruppe MORKK. Es heißt innehalten – um tiefer einzutauchen. Im Kunstschaffen und im Betrachten. Auf dem Grund des Stromes treiben. Und gespannt sein, wo und wie mensch wieder auftaucht.