Ausstellung

Kriegslügen - 1. Weltkrieg

2. April21. Mai, 2017

Die Wahrheit, heißt es, stirbt im Krieg zuerst. An ihre Stelle tritt ihre hässliche Schwester. Die Lüge. Es ist eben nicht "süß und ehrenvoll fürs Vaterland zu sterben", wie Horaz, der wohl berühmteste Dichter der Antike, behauptete. Der Tod ist der Ernstfall des Lebens. Er ist blutig und dreckig. Und jeder stirbt für sich allein. Ob als Soldat im Schützengraben oder als Kind im Bombenhagel von Aleppo.

Die Ausstellung Kriegslügen in der Fabrik der Künste versucht einen argumentativen und emotionalen Bogen über den ersten Weltkrieg und weitere Kriege bis in die Gegenwart zu schlagen. "Jeder Stoß ein Franzos, jeder Schuss ein Russ!" In nahezu patriotischer Ekstase begrüßten mit Max Liebermann, Ernst Heckel, Ernst Barlach, Ernst Ludwig Kircher, Max Slevogt die berühmtesten Künstler Deutschlands 1914 den Beginn des ersten Weltkriegs. Ernst Barlach zeichnete für die Künstlerflugblätter des großen Galeristen Paul Cassirer den sogar "Heiligen Krieg". Aus Begeisterung aber wurde Ernüchterung, aus Anfeuerung Anklage, als etwa Max Beckmann das Portrait eines Verwundeten als "Andenken an einen gefallenen Freund" zeichnete oder Käthe Kollwitz dem Schrecken des millionenfachen Todes im "Bangen" einer Mutter um ihre Söhne an der Front ein Gesicht gab. 

40 historische "Künstlerflugblätter" der namhaften deutschen Künstler zum Ersten Weltkrieg sind Kernstück der Ausstellung Kriegslügen. Darüber hinaus werden 40 Propaganda-Plakate aus Frankreich, England, und Deutschland gezeigt, auf denen - aus Sicht des jeweiligen Landes - für Krieg geworben und der Feind angeklagt wird. 

Was ist Wahrheit, was Lüge in Zeiten des Krieges? England prangert den Beschuss der Kathedrale von Reims durch die deutschen "Hunnen" an. Der deutsche Künstler Walter Bondy klagt, dass die perfiden Feinde ausgerechnet eine Kirche als Schutzbild für militärische Operationen nutzen. Das Gotteshaus als Kollateralschaden? Heute heißen tote Zivilisten schon so - und menschliche Schutzschilder sind zynischer Alltag in den Kriegen der Gegenwart. 

Die Schüler der Klasse 9f der Stadtteilschule Wilhelmsburg berichten in Reportagen, Kollagen und Videofilmen, wie der Krieg sie berührt. In Briefen an Prominente, wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz oder den Rocksänger Udo Lindenberg fragen sie: "Was können wir gegen den Krieg tun?" Die Arbeiten der Kinder, deren Eltern oder Großeltern teilweise selber vor Kriegen im Kosovo, Syrien und im afrikanischen Mali geflohen sind, sind das dritte sehr eindrucksvolle Kernstück der Ausstellung.

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Unsere veranstaltungen

Gruppenausstellung

POSITION.

26. Juli4. August

POSITION. Ausstellung und Forum ist eine Veranstaltungsreihe des Berufsverbands Bildender Künstler*innen Hamburg. Die Ausstellung präsentiert die Werke der neuen Mitglieder des Verbandes mit ihren unterschiedlichen Positionen. In den Foren werden aktuelle kulturpolitische Themen erörtert. Der Berufsverband Bildender Künstler*innen vertritt regional und bundesweit die berufsspezifischen Interessen von professionell arbeitenden Kunstschaffenden.

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Ausstellung

GRAU - Leon Laloi

6. September15. September

Die Objekte, die ich in meiner Serie "GRAU“ kreiere, sind mehr als nur materielle Kunstwerke. Sie sind Ausdruck meiner kreativen Vision und meiner tiefsten Emotionen. Jedes Stück ist sorgfältig konzipiert und gestaltet, um eine einzigartige ästhetische Erfahrung zu bieten. Dabei liegt der Fokus auf der Farbe, der Form und der Bewegung, die zusammen eine harmonische Komposition ergeben.

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Ausstellung

HUMANIMAL - Sebastian Unterrainer

8. November1. Dezember

Der Hamburger Künstler Sebastian Unterrainer zeigt Menschen und andere Tiere in Groß- und Kleinformaten. Der studierte Kunst- und Biologielehrer unterrichtet seit 13 Jahren in Hamburg-Billstedt. Seine gemachten Erfahrungen bezüglich sozialer Ungerechtigkeit und gleichzeitig der Einblick in verschiedenste Kulturen fließen immer wieder in seine Malerei, Zeichnungen und Skulpturen ein. 

Urbanität als ein Lebensraum, in dem Ungleichheit, die immer weiter fortschreitende Abkehr des Menschen und letztlich die Entfremdung von seiner eigenen Natur zu beobachten sind, beeinflussen all seine Arbeiten.

Er nahm bereits an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil. 

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Skulpturen | Fotografien | Cartoons

schrill | schräg | bunt

13. Dezember19. Januar

Ganz nah am Menschen, witzig und auch tiefgründig präsentieren sich die drei Künstler Marina Krohs, Ronald Sawatzki und Ulf Krüger mit ihrer gemeinsamen Ausstellung „schrill, schräg, bunt“ in der Fabrik der Künste. Sie zeigen dort eine umfassende Auswahl an Skulpturen, Fotografien und Cartoons: Promis, skurrile Typen, Zeitdokumente aus dem Sündenbabel St. Pauli und von den Größen der Musikszene dieser Welt. Und auch die nötige Portion Humor kommt nie zu kurz.

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