Ljuben Stoev | Fenster mit Pfeife
Ljuben Stoev war eine prägende Figur der bulgarischen Kulturszene, mit staatlichen Kunstpreisen hoch dekoriert und in der neuen Gesellschaft ein Widerstandkämpfer. Stoev war ein Chronist. Die wachsende Ungerechtigkeit der Gesellschaft war sein Thema. Seine Arbeiten erzählen vom Sozialismus, von den Geburtswehen des neuen Bulgariens, von den Absurditäten der Nachwendezeit, die bis heute andauert. Seine radikal expressionistischen Arbeiten offenbaren, wie sich die Welt in Bulgarien im Kreis gedreht hat, seine Installationen erinnern daran, wie die Strukturen des Sozialismus in der „Übergangszeit“ alle Reformversuche überlebt hat – bis heute.
Filmvorführung (60 min.)
Freitag, der 19.01.2024 ab 18:00 Uhr
Vernissage & Konzert "Ray & the Rockets"
Freitag, der 19.01.2024 ab 19:30 Uhr
„Mein Onkel Lubo“ ist eine 60-minütige Dokumentation über den verstorbenen bulgarischen Maler und Graphiker Ljuben Stoev, der Anfang der 60er an der Hochschule für bildende Künste bei Lea Grundig in Dresden studierte und dessen Neffe, der Künstler Ray van Zeschau, nun seine Atelierwohnung in Sofia geerbt hat. Ray fliegt nach Bulgarien um diese zu verkaufen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der mit Kunst gefüllten Wohnung und der bulgarischen Hauptstadt, findet Ray einen neuen tieferen Zugang zu seinem Onkel, seiner Kunst und dem seit der Wende im Postsozialismus feststeckenden ärmsten Land der EU, dessen Schere zwischen Arm und reich immer weiter auseinanderklafft. Ray begibt sich in die Fußstapfen seines Onkels, verkauft die Wohnung und feiert ein letztes mal in Lubos Wohnung mit alten Freunden den Geburtstag seines Onkels, bringt die Kunst zurück an den Ort wo alles begann und erfüllt, wenn auch posthum, den größten Wunsch seines Onkels, noch einmal in Dresden ausstellen zu können.