Ganz nah am Menschen, witzig und auch tiefgründig präsentieren sich die drei Künstler Marina Krohs, Ronald Sawatzki und Ulf Krüger mit ihrer gemeinsamen Ausstellung „schrill, schräg, bunt“ in der Fabrik der Künste. Sie zeigen dort eine umfassende Auswahl an Skulpturen, Fotografien und Cartoons: Promis, skurrile Typen, Zeitdokumente aus dem Sündenbabel St. Pauli und von den Größen der Musikszene dieser Welt. Und auch die nötige Portion Humor kommt nie zu kurz.
Vernissage am Donnerstag, den 12. Dezember ab 19 Uhr
Ausstellung:
vom 13.12.2024 bis zum 19.01.2025
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag: 15:00 bis 19:00 Uhr
Samstag u. Sonntag: 11:00 bis 19:00 Uhr
- Eintritt 5,- € -
MARINA KROHS (Bildhauerin)
Die Reinbekerin Marina Krohs beschäftigt sich seit ihrer Jugend mit Ton und formbaren Materialen. Sie lernte ihr Handwerk bei Christoph Hansing, einem Schüler des bekannten Keramikers und Bildhauers Jan Bontjes van Beek. Ihre Figuren mit Ton um einen Drathkleiderbügel herum gearbeitet, lässt sie an der Luft trocknen und bemalt sie dann mit Aquarell- und Gouchefarben. Jede „Schräge Type“ ist so ein Unikat. Sie sind schmal, dürr und sehen aus, als ob sie auf wackeligen Beinen stehen - die Skulpturen von Marina Krohs. Und sie sind faszinierend und ungemein witzig, denn der Künstlerin gelingt es, in ihren Plastiken aus Ton die charakteristischen Details herauszuarbeiten, die einen Menschen so unverwechselbar machen, und uns in ihrer Überzeichnung zum Schmunzeln bringen. Da sind die heruntergezogenen Mundwinkel eines Mannes mit Hut - unverkennbar der Hamburger Musiker Udo Lindenberg, der Modezar Karl Lagerfeld, Politiker wie Angela Merkel, Helmut Schmidt oder very british-, die Queen. Die Reihe setzt sich fort mit David Bowie, Frank Zappa, den Beatles und vielen weiteren Promis, Popikonen und Politikern, aber auch Kunstfiguren wie das sprichwörtliche „Arme Würstchen“, eine Figur in einem Hotdog oder den Schwimmerinnen. Allesamt wunderbar eindrucksvolle Typen. Sie erinnern an die dünn einigen Plastiken des Schweizer Bildhauer-Genies Alberto Giacometti.
ULF KRÜGER (Cartoonist und Musiker)
In den 1960er Jahren spielte Ulf Krüger in verschiedenen Beat-Bands unter anderem im Hamburger Star-Club. Von 1969 bis 1973 studierte Krüger Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Es folgten Buch- und Zeitschriftenillustrationen sowie LP-Cover und Cartoons, unter anderem für Henning Venske, Gottfried Böttger, Lonzo, Stephan Remmler, Lonnie Donegan und Leinemann. Während der siebziger und achtziger Jahre gehörte er als Gründungsmitglied der Gruppe Leinemann an. Bis heute ist er als Urheber bzw. als Produzent an mehreren hundert Musiktiteln und Sketchen beteiligt, darunter diverse Charterfolge. Sein zeichnerisches Können, unter dem Motto „Fisch gestrichen“, ist jetzt in einer Ausstellung zu bewundern. Seine Cartoons entstehen auf den verschiedensten Materialien, gezeichnet mit Blei- und Farbstift, sowie Tusche, hauptsache schrill.
RONALD SAWATZKI (Pressefotograf)
Der Hamburger Ronald Sawatzki startete in den 80er-Jahren seine Laufbahn als Pressefotograf für Tageszeitungen und Magazine, wobei er einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf das Leben und die Menschen in seiner Heimatstadt richtete. So kamen vielfältige Geschichten aus den Bereichen Kultur, Politik, Wirtschaft, den Hamburger Stadtteilen und der lebendigen Hafenwelt zustande. Ein Chefredakteur beschrieb den Fotografen einmal mit den Worten: „Er kennt diese Stadt und die Stadt kennt ihn“. Nun öffnet er seine Schatzkiste an Lichtbildern für eine neue Ausstellung. Gezeigt werden Fotos, die das Leben im Stadtteil St. Pauli in all seinen Facetten widerspiegeln, sowie Konzert- und Musikerfotos von vielen Weltstars, die einst unsere Stadt besuchten.
Die Lebendigkeit alles Prozesshaften, im Werden Begriffenen und nur vorläufig und vermeintlich Angekommenen, verbindet die Hamburger Künstler:innen Gruppe MORKK. Es heißt innehalten – um tiefer einzutauchen. Im Kunstschaffen und im Betrachten. Auf dem Grund des Stromes treiben. Und gespannt sein, wo und wie mensch wieder auftaucht.
Leichtfüßig, schlicht und gleichwohl komplex. Die Hamburger Malerin Julia Morganho ist Wanderin zwischen den gestalterischen Welten. Ihre abstrakten Groß- und Kleinformate verbinden eine reduzierte und fein nuancierte Farbwahl mit auf den ersten Blick wilden Farbaufträgen. Dies folgt einem durchdachten Prinzip. Ihre neuesten Arbeiten gibt es jetzt bei uns zu sehen.
© Matthias Will
Angestiftet durch die Hamburger Malerin Katrin Stender haben sich Ende 2023 acht Künstler zusammen gefunden, um in einem Bedürfnis nach Abkehr von der rasenden Welt und einem Verdruss an der kommerzialisierten Kunst Ausstellungsformate zu schaffen, die Bedeutung zwischen die Dinge säen.